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Hexentanzplatz bei Thale

Thale-Information
Rathausstr. 1 
06502 Thale
0 39 47 - 25 97
0 39 47 - 22 77
www.thale.de

Einer der Orte, wo sich die schwefligen Kreaturen der Finsternis in der Walpurgisnacht sammeln und warm tanzen, um dann gemeinsam hinauf zum Brocken zu fliegen, ist der sagen- und mythenumwobene Hexentanzplatz bei Thale.
In nur 4 Minuten, in denen man einen einzigartigen Blick auf das Bodetal mit seinen Felswänden hat, erreicht die Personenschwebebahn von Thale aus den Hexentanzplatz. Er liegt auf einem sich senkrecht aus dem Bodetal erhebenden 454 m hohen Felsen.
 


Das Plateau über der Stadt eignet sich jedenfalls für heidnische Umtriebe stimmungsmäßig ausgezeichnet. Funde belegen, dass das Hochplateau schon steinzeitlichen Siedlern als Kult- und Zeremonienstätte diente. Weihewerkzeuge wie ein Opferstein mit rätselhaften Zeichen oder eine sogenannte "Bragakeule", das Zeichen heidnischer Priester, zeugen davon, dass der Ort als heiliger Hain genutzt wurde, in dem "Hagedisen" (Hexen), gutartige Wald- und Berggöttinnen, verehrt wurden. Erst die Christenlehre machte aus den guten Hagedisen böse Hexen.

Seit 1990 wird in der Walpurgisnacht auf dem Platz mit Fackeln und Feuern wieder der große Hexensabbat inszeniert. Der Name dieser Nacht soll auf die Äbtissin Walpurga zurückgehen, die dem bei den Harzbewohnern besonders ausgeprägten Hexenglauben mit missionarischem Eifer entgegentrat. Offensichtlich stieß sie auf wenig Verständnis seitens der Irrgläubigen, taufte man doch Boshafterweise die Nacht der gottlosen Ausschweifungen nach der frommen Frau.

Die Wurzeln der okkulten Nacht zum 1. Mai gehen auf einen vorchristlichen Glauben zurück: Aus Anlass der Hochzeit von Wodan mit Freya findet ein großes, dem Gott Donar geweihtes Fest statt, bei dem alle Kreaturen aus der Zwischenwelt, gleich ob gut oder böse, frei sind. Sterbliche Menschenwesen können sich gegen den Zauber der Wesen aus der Schattenwelt nur mit drei Kreuzen schützen. Neugierige und Voyeure, die sich das ebenso tolle wie sündige Tanzen und Treiben der nackten Hexlein nicht entgehen lassen wollen, müssen sich zwecks Erhaltung ihrer leiblichen Unversehrtheit unter zwei gegeneinandergestellte Eggen legen. Mit Einbruch der Morgendämmerung und dem ersten Hahnenschrei ist der Spuk vorbei, die zwielichtigen Wesen verschwinden für ein Jahr mit den Nebelschwaden in ihr dusteres Dämonenreich. Ostara, die Segenspendende, hält nun Einzug, und der Frühling beginnt.

Wer heute mit der Seilschwebebahn (Mai bis Oktober 9.30 bis 18.00 Uhr, November bis April 10.00 bis 16.30 Uhr) oder mit dem Auto auf das Hochplateau kommt, wird dort erst wenig Mystisches antreffen. Der sinistere Hexenzauber ist abgelöst vom glitzernden Budenzauber. Ein großer, gebührenpflichtiger Parkplatz, Souvenirbuden und Imbiss-Stände haben der Aura des Platzes doch arg zugesetzt.  Dennoch ist es lohnenswert, den Hexentanzplatz zu besuchen. Zuallererst wegen der grandiosen Aussicht, die man von der Teufelskanzel an der Abbruchkante des Felsmassivs über die wilde, phantastisch düstere Schlucht der Bode hat. Bei ihrem Anblick erwachen die Teufel und Dämonen wieder, erscheinen vor dem inneren Auge die Hexen, wie sie kreischend auf ihren zerzausten Besen mit den böigen Winden um die scharfen Klippen reiten.

Ein Waldweg führt zur Bergstation der Seilbahn am nordöstlichen Rand des Hexentanzplatzes. Am Weg liegt auch das berühmte Harzer Bergtheater, Deutschlands älteste Naturbühne und dank ihrer herrlichen Umgebung wohl auch eine der schönsten. Die einem griechischen Amphitheater nachempfundene Spielstätte wurde von dem Theaterregisseur Dr. Ernst Wachter realisiert und 1903 mit dem Festspiel "Walpurgis" eröffnet. Heute bespielt in der Sommersaison das Ensemble des Nordharzer Städtebundtheaters das Theaterrund. Hier, umrahmt von der herrlichsten Harznatur, eine Oper- oder Theateraufführung oder ein Konzert zu erleben, bereichert gewiss jeden Harzurlaub. 

Spielplan und Kartenvorbestellung:
Harzer Bergtheater
Tel. und Fax 0 39 47 - 23 24 oder 6 13 16.

Zwischen Bergtheater und der Seilbahnstation stößt man auf die Walpurgishalle (geöffnet Mai bis Oktober täglich 9.00 bis 17.00 Uhr). Das im frühgermanischen Stil gestaltete Blockhaus ist ein Museum, das sich der geheimnisvollen Sagenwelt des Harzes widmet. Seinen Giebel zieren germanische Götter und Symbole, sein Inneres fünf riesige Wandbilder mit Szenen aus Goethes "Faust". Auch der prähistorischen Opferstein, der 1901 bei dem nahegelegenen Sachsenwall, einer frühgeschichtlichen Fluchtburg, gefunden wurde, ist in der Halle ausgestellt. Die Reste der imposanten Wehranlage findet der Interessierte etwas südlich der Walpurgishalle.

Ein Tierpark rundet das Angebot des Ausflugszieles Hexentanzplatz ab. Das 10 ha große, weitgehend naturbelassene Areal bevölkern ausschließlich heimische oder einmal heimisch gewesene Tiere wie Auerhahn, Bär, Fischotter, Uhu, Adler, Wolf oder Luchs und natürlich auch der legendäre Brockenkater. 

Die Wildkatze ist auch noch heute in den unzugänglichen Schluchten des Bodetal und im Hochharz beheimatet. Ein Rundgang durch den 1973 eröffneten Park ist nicht nur für Kinder ein Erlebnis, sondern verschafft auch Erwachsenen einen im wahrsten Sinn lebendigen Überblick über die Tierwelt der Region. 

Der Tierpark ist geöffnet:
von Mai bis September:
täglich 8.00 bis 19.00 und 
Oktober bis April 
täglich 9.00 bis 18.00 Uhr.

Vom Tierpark führt ein sehr reizvoller Höhenwanderweg (roter Punkt, ca. 10 km) nach Treseburg. Über die La-Vieres-Höhe geht es zur Felsenkanzel Prinzensicht (418 m). Wie der Name schon andeutet, genießt man von diesem Punkt eine bemerkenswerte Aussicht über die herrliche Schlucht. Noch eindrucksvoller ist der Blick über Tal und Umgebung bis hinauf zum Brockenmassiv von der Harzsicht dicht daneben.

Das Pfeildenkmal erinnert an den Forstrat und Begründer der Berliner Forstakademie, F. W. Leopold Pfeil. Er verbrachte seinen Lebensabend im nahen Dambachhaus, einem ehemaligen Jagdhaus des Prinzen August von Württemberg.

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letzte Änderung: 07. Dezember 2003, © ungerweb